Chelsea London – Eintracht Frankfurt || 09. Mai 2019, Stamford Bridge

Die SGE im Halbfinale des Europapokals. Hätte uns das jemand vor einem Jahr erzählt, hätte wahrscheinlich niemand drauf gewettet – aber so kam es nun doch anders als erwartet und so fanden sich sechs EFCler in der Brexit-Hauptstadt ein, in der Hoffnung, dass frisch geborene Royal Baby zu sehen und Karten für das Spiel an der Stamford Bridge zu ergattern.

Die Gänsehaut vom Rückspiel gegen Benfica noch auf den Armen wurde das mittlerweile altbekannte Europapokalprogramm durchgezogen. Anreise, Sightseeing, Bootstour, Bierchen, Sammelplatz, Marsch. Dazwischen (very british) viel Regen. Und die Suche nach Karten – denn reichten die bereits mitgebrachten zwei Karten bei Weitem nicht aus.

Drei EFCler schafften es im Endeffekt, das Spiel im Stadion erleben zu dürfen, zwei davon mit vollem Magen, eine mit Adrenalinrausch dank spontanem Blockwechsel und mit viel Hunger. Ein enttäuschendes Spiel musste sich niemand ansehen, die mitgebrachte Gänsehaut wurde zur Adlerhaut. 120 starke Minuten – und so knapp, so knapp, so knapp vorbei an der absoluten Sensation. Chelseas Fans zeigten nach dem Abpfiff innerhalb weniger Minuten, warum sie diesen Einzug nicht verdient haben und die SGE Anhängerschaft, warum ihr Ruf in den letzten Monaten in ganz Europa so gut wurde.

„Wir sind Adler, wir sind Adler, keiner mag uns, scheißegal“ – in all den Jahren, in denen wir inzwischen Anhänger dieser heiligen Gemeinschaft sind, hat dieses Lied nie weniger zugetroffen als momentan. Seit Monaten wird man in Büro-Kaffeeküchen, an Kneipentischen und zu sonstigen Anlässen nicht mehr für seine Vereinszugehörigkeit kritisiert, belächelt oder gar beleidigt. Ein befremdliches Gefühl.

Nachdem man sich nach dem Stadion wieder zusammengefunden hat, kam die große Leere – nicht wissend, ob man nun traurig oder fröhlich sein sollte. Im Endeffekt von beidem ein bisschen. Es wäre ja auch so schön gewesen….

Und nun? Nach Monaten der gemeinsamen Kurztrips durch lustige, europäische Destinationen inklusive Sonnenbrands an den Stränden Faros und angefrorener Zehen in ostukrainischen Straßen ist nun alles erstmal vorbei? In der Liga ist noch alles offen – und wir hoffen auf das Beste. Auf weitere, strapazierte Urlaubskonten, geteilte Mehrbettzimmer, lange Autofahrten, viel zu frühe Flüge. Und Freudentränen.

Samstag früh wurde sich dann doch etwas später als geplant aus dem Bett gequält und die viel zu frühe Abreise etwas hektischer als sonst in Angriff genommen. Fast ein unwürdiger Ausklang für unsere wunderschöne, entspannte Europapokalsaison…

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